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Interview mit Katharina Ante: Rückblick auf die Baristameisterschaften 2024

Wie ihr vielleicht gehört habt, hat Mókuska als Rösterei bei den diesjährigen Deutschen Baristameisterschaften für die Teilnehmerin Katharina Ante aus Hamburg geröstet und sie bei der Auswahl ihres Meisterschafts-Kaffees unterstützt. Kathi und Stefan kennen sich schon einige Jahre und es war eine große Freude, Teil ihres Teams zu sein. Kathi war so freundlich, uns im Anschluss an den Wettbewerb ein kleines Interview zu geben. Denn bestimmt gibt es einige unter euch, die sich fragen, wie so eine Meisterschaft denn eigentlich abläuft...

Katharina Ante

Liebe Kathi, 

... Deine wievielte Meisterschaft war das und warum hast du dich für die Teilnahme entschieden? (Bei diesem Mal, aber auch bei deiner ersten Teilnahme an einem Wettbewerb) 

Dieses Jahr war es meine zweite Barista-Meisterschaft. Ich war schon immer ein sehr kompetitiver Mensch und freue mich über neue Herausforderungen. Zusätzlich zum Barista-Alltag sind die Meisterschaften da eine gelungene Abwechslung und vor allem ein Antrieb, sich selbst neu herauszufordern. 

 

... Wann hast du mit der Vorbereitung gestartet und wie kann man sich das Training r eine Barista Meisterschaft vorstellen? 

Mit der aktiven Vorbereitung habe ich im Herbst letzten Jahres begonnen. Bis man einmal 15 Minuten auf der Bühne präsentieren kann, muss einiges an Vorarbeit geleistet werden.  

Man muss erst einmal einen Kaffee finden, der einem zusagt und für eine Meisterschaft geeignet ist, dann muss man gegebenenfalls den Import abklären, Sponsor:innen akquirieren, ein Thema finden, welchem man sich widmen möchte und sich einen reibungslosen, durchdachten Workflow erarbeiten. Erst dann beginnt der nächste Schritt in Form der Suche nach dem passenden Röstprofil, den geeigneten Rezepten für die verschiedenen Getränke und den sensorischen Aspekten.  

 

... Kannst du kurz erläutern, welche verschiedenen Kategorien zur Performance bei einem Wettbewerb gehören? Welche davon findest du am herausforderndsten? 

Wenn wir uns den Specialty Coffee Bereich anschauen, gibt es verschiedene Kategorien, in denen man bei Meisterschaften teilnehmen kann. Bei der Baristameisterschaft geht es um Espresso-basierte Getränke. Insgesamt muss man zwölf Getränke in 15 Minuten zubereiten. Vier Espressi, vier Milchgetränke und vier Signature Drinks (ohne Alkohol, denn dafür gibt es nochmal eine andere Meisterschaft). Dabei geht es um den Geschmack, die Balance, die Performance und die Sauberkeit der Technik, mit der man die Getränke zubereitet. Die Latte Art (also die verrückten Bildchen die man manchmal auf seinen Getränken sieht) spielt hierbei keine Rolle, denn auch hierfür gibt es nochmal eine gesonderte Meisterschaft. Insgesamt sind die Kriterien nach denen bewertet wird sehr komplex. Das Regelwerk für die Meisterschaften umfasst aktuell über 40 Seiten. 

 

.. Welchen Stellenwert nimmt die Auswahl des Kaffees ein, mit dem du antrittst und wie findest du den für dich richtigen Kaffee? 

Mit der Auswahl des Kaffees steht und fällt es. Ein subjektiv als gut erachteter Kaffee ist hierbei nicht zwingend ein guter Kaffee für eine Meisterschaft. Wie bereits erwähnt ist das Thema doch komplexer, als man im ersten Moment vielleicht denkt. Es gibt sogenannte Score Sheets, nach denen der Kaffee bewertet wird. Nach denen richtet man sich meist bei der Kaffee-Auswahl. Dabei spielt es auch eine Rolle, ob ich den Kaffee richtig beschreibe. Das heißt, wenn ich in meiner Performance erwähne, dass der Kaffee nach Passionsfrucht, Honig und Karamell schmeckt; wird das dann auch genau so von den Juroren empfunden? Wie akkurat bin ich in der Beschreibung des Geschmackserlebnisses?  

Kurz: Die Auswahl des Kaffees ist entscheidend, aber die Kriterien zur Auswahl sind durchaus bei den Teilnehmenden unterschiedlich. 

 

... Kannst du deinen Auftritt bei Meisterschaften genießen und Spaß haben oder überwiegt - wie es bei den meisten bestimmt der Fall wäre - die Aufregung?  

Den Auftritt an sich zu genießen, fällt mir schwer. Aufgeregt bin ich auf jeden Fall. Da steckt ja immer wahnsinnig viel an Vorbereitung, Zeit und Geld dahinter, welches man investiert hat. Und Kaffee ist für mich einfach auch sehr wichtig. Was ich genieße, sind die Rahmenbedingungen einer solchen Meisterschaft. Diese Kaffee-Bubble ist an sich schon relativ klein und man kennt sich untereinander. Da fühlen sich solche Veranstaltungen meist wie ein großes Familienfest an. In diesen 15 Minuten auf der Bühne bin ich maximal konzentriert und fokussiert. Da ist nicht viel Raum für anderes, das kommt dann alles danach und davor.   

 

... Welches Fazit ziehst du aus der diesjährigen Meisterschaft? Möchtest du im kommenden Jahr noch einmal antreten?  

Die diesjährige Meisterschaft war für mich ein großer Schritt. Ich konnte im Vergleich zur letzten Teilnahme vieles verbessern und einige Fehler vermeiden. Wenn ich so versuche von außen drauf zu schauen, bin ich sogar ein bisschen stolz. Auf mein Team und auch auf mich selbst. Was ich für mich auf jeden Fall nochmal deutlich gespürt habe, ist, wie viele einzelne Puzzleteile zu dieser Reise gehören und, dass gerade auch das Wasser nie unterschätzt werden darf. Für die nächste Meisterschaft möchte ich mir gern einen Trainingsraum in Hamburg einrichten, sodass ich nicht immer mit einem riesigen Koffer voll Equipment durch die Gegend reisen muss. Das hat auf jeden Fall viel Zeit gekostet. Also die Antwort lautet auf jeden Fall: Na klar mach ich wieder mit. Und natürlich mit Mòkuska an meiner Seite. Ich glaube fest an uns als Team, auch wenn die räumliche Entfernung manchmal schwierig ist. Ein Team um sich zu haben, welches einen supportet und an welches man glaubt und dem man vertraut, ist unerlässlich und ich bin dankbar dafür, Stefan als Röster und als Mensch an meiner Seite zu wissen.  

 

... Möchtest du uns noch berichten, was du machst, wenn du nicht gerade bei Barista Wettbewerben teilnimmst? Welche Veränderungen und Kaffee-News stehen bei dir in den kommenden Monaten an? 

Wenn ich nicht gerade an Präsentationen für Meisterschaften sitze, dann erwischt man mich von Donnerstag bis Sonntag im Marie Louise in Hamburg. Wir sind ein neues Café in der Neustadt, welches erst am 17. März sein Opening gefeiert hat. Neben richtig gutem Mókuska Kaffee gibt es auch noch leckere Weine und köstliches Essen. Eine fantastische Kombi also. Die anderen Tage beschäftige ich meist mit Kaffee-Schulungen und der Planung für “Das Fest”: Ein Kaffee-Festival mit vielen Workshops, Verkostungen und auch einer kleinen Competition. Dieses Event haben wir letztes Jahr ins Leben gerufen, nach meiner ersten Meisterschaft, nachdem mir klar wurde, wie exklusiv eigentlich die Bedingungen sind, unter denen man überhaupt nur teilnehmen kann und, dass das für viele Menschen, die hauptberuflich als Baristi arbeiten, gar nicht möglich ist. Eine Veranstaltung zu gestalten für alle, die Spaß an Kaffee haben, sich weiterbilden möchten oder einfach Lust haben, zu zeigen was sie können. Und vor allem: Sich zu begegnen. Denn Kaffee verbindet. Termin für das nächste Fest ist dann übrigens der 24./25. Mai, wenn jetzt jemand neugierig geworden ist. Kaffee von Mókuska wird natürlich auch wieder am Start sein.

 

Vielen Dank für diesen Einblick in die Baristawelt und deinen Alltag, liebe Kathi! Wir wünschen dem Marie Louise viel Erfolg und werden bestimmt auch vom Fest in Hamburg berichten. 

 

 

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